ISLAM UND CHRISTEMTUM – UNTERSCHIEDE

CHRISTENTUM UND ISLAM –  UNTERSCHIEDE

António Justo

Grundhaltungen

Wenn man über Unterschiede von zwei Religionen spricht, muss man mit einer Beengtheit der Begrifflichkeit rechnen. Jede Kultur ist eine Landschaft mit entsprechendem Klima und vergleichbaren Biotopen. Der Geist, die Seele einer Kultur ist der Boden, auf dem der Lebenskampf ausgetragen wird. Wie die Knospe nach der Sonne strebt, so strebt jede Kultur nach Glück, nach Gott. Beide Bewegungen streben danach, das Leben zu erhalten. Jede Religion, jede Kultur ist wie ein Garten, wie ein Gefängnis. Wichtig ist nicht der Vergleich von Religionen untereinander, sondern das Wesen der Gärten und der Gefängnisse zu entdecken und dabei zu merken, was jenseits jeder Religion, jeder Kultur liegt.


Nicht eine Lehre wie in anderen Religionen, sondern eine Person (Jesus Christus) ist das Wesen, die Seele des Christentums. Nach dem Lehrsatz: wenn du Gott sehen willst, schau den Menschen an, und wenn du den Menschen sehen willst, schaue Gott an. Der Mensch ist der Ort der Begegnung von Gott und die Welt. Aber mit der Weisheit: „Wenn einer Gott schaute und wüsste, was er sah, hat er Gott nicht gesehen“( Dionisius Aeropagita).


Während es im Christentum eine Inkarnation Gottes in (Mensch) Jesus Christus gibt, findet man  im Islam eine Inlibration Gottes in Koran (Gott wird Buch). Deswegen gibt es im Christentum eine Theologie, während es im Islam  Rechtswissenschaft (Jurisprudenz) gibt, d. h. im Islam gibt es keine historisch-kritische Diskussion über Gott, sondern unumstößliche Gesetze. Im Christentum findet eine Humanisierung Gottes statt und eine Vergöttlichung des Menschen. Das Christentum anerkennt die Religionsfreiheit und das Prinzip des Laizismus, der Islam nicht.


Das Christentum drückt sich in einer Kultur der Schuld aus,  der Individualität und Nächstenliebe. Der Islam drückt sich in einer Kultur des Scham aus, der Sippe und der Solidarität der Gläubigen. Das Kreuz weist nicht auf  Schuld hin, sondern auf Leiden und Mitleiden.  „Jesus erster Blick ist ein messianischer Blick. Er gilt zunächst nicht der Sünde der Anderen, sondern ihrem Leid. Diese messianische Leidempfindlichkeit hat nichts zu tun mit Wehleidigkeit, mit einem unfrohen Leidenskult. Sie hat aber alles zu tun mit einer biblischen Mystik der Gerechtigkeit: Gottesleidenschaft als Mitleidenschaft, als praktische Mystik der Compassion“, erklärt der Theologe Johan Baptist Metz.

Während die eine Kultur einen mehr sesshaften Charakter hat, hat die andere ein nomadischen. Eine hebt die Menschenrechte und die individuellen Rechte hervor, die andere betont die Kulturrechte und den Wert der Sippe. Deswegen ist die Diskussion um Menschenrechte eine typisch westliche, denn der Westen setzt auf das Individuum, während die arabische Kultur den Stamm über das Individuum stellt. Von daher auch die Überbetonung der Ehre, die verletzt wird, wenn Gruppenideale nicht eingehalten werden


Im Islam wie im Christentum gibt es verschiedene Richtungen, jede mit ihrer Nuance und Vielseitigkeit. Der Koran behauptet oft Gegensätzliches (“Der Koran” von Prof. Dr. Tilman Nagel, im C. H. Beck Verlag, München). Neben haarsträubenden Behauptungen im Koran (Sure 47,4; 76,5; 2,187) findet man vergessene Behauptungen vorbildlicher Toleranz bezüglich der Religion (2,256; 13,11; 8,53; 5,70; 3,114).


Die Kirche hat sich ab dem 4. Jahrhundert dem rationalistisch-wissenschaftlichen Denken verpflichtet in der Nachfolge von Aristoteles (Dualismus) und somit gab es in der Tendenz eine Abkehr vom ursprünglichen integralen Denken, das nicht rein rationalistisch war, sondern auch mystisch-intuitiv. Mit dem Aufkommen des Islam und seinem Einfluss hat sich das rein Rationalistische im Abendland noch verstärkt. Somit hat sich eine Weltsicht entwickelt, die rein dualistisch ist bzw. Mikrokosmos und Makrokosmos klaffen auseinander. Die Weiblichkeit und die Männlichkeit, die in einem zusammengefasst waren, Geist und Materie wurden getrennt. Die östliche und westliche Weltsicht, die in der christlich-jüdischen Tradition vereint waren, wurden auseinander gerissen und aufgrund dessen wurde der äußere Fortschritt vorangetrieben im Gegensatz zu anderen Kulturen.


Das Denken gelangte von einer Haltung des „nicht nur, sondern auch“ zu einem „entweder oder“. Im Letzteren hat der Verstand die totale Vorherrschaft. Das verstandesmäßige Denken bezog sich immer mehr auf das Sichtbare und das Unsichtbare, und das Emotionale wurde mehr als irrational angesehen.


Die integrale Weltsicht, die alles in sich schließt und in der Trinitätslehre ihren tiefsten Ausdruck findet, wurde vernachlässigt bzw. die Philosophie, die hinter der Trinitätslehre steht, wurde nicht mehr verstanden.


Durch die Einseitigkeit eines dogmatischen wissenschaftlichen Denkens ist es fast unmöglich, aus der Zwickmühle der Dialektik heraus zu kommen. Alles wird seziert: die Wirklichen wird zum Kadaver. Darunter leiden heute die Kirchen, die Religionen, Wissenschaften bzw. die gesamte Gesellschaft.


Der Islam fokussiert sich in einem Gedanken, das Christentum in einem Menschen.


Der Mensch

Im Islam:

Der Mensch ist als “Diener” Gottes reiner Erdenmenschen, er ist an die schon fertige Offenbarung gebunden und an das dieser Offenbarung zugrunde liegende Menschenbild. Er wird als naturnotwendiger Teil der Gemeinschaft gesehen, an die er schicksalsmäßig gebunden ist. Es gibt keinen Platz für die Freiheit des Individuums, das nicht selbständig denken  darf – weil es an die Offenbarung gebunden ist –  da alles schon endgültig in Koran festgelegt wurde (es kann höchstens gedeutet werden).  Der Mensch wird gebunden  an  die Gemeinschaft der Gläubigen und wird von einer Gruppenseele getragen. Deswegen gibt es Missverständnisse im Dialog der Kulturen, schon was die Menschenrechte anbetrifft. Der Islam geht von einem Wir aus. Der islamische Mensch wird geprägt von Fremdbestimmung, vom heteronomen Gesetz Gottes. Er schottet die eigene Kultur ab von Akkulturation und Enkulturation, er geht davon aus, dass die Welt islamisch sein muss. Das Gruppengewissen anstatt dem individuellen Gewissen wird akzentuiert! Die schöpferische Geisteskraft  des Menschen wird somit verneint, indem die Erkenntnis des Übersinnlichen der abgeschlossenen Offenbarung unterordnet wird. Der Islam hat die Trennung von Kirche und Stadt nicht vollzogen und lässt keinen Platz für Atheisten.


Im Christentum:

Die Menschen sind Kinder Gottes und die Offenbarung geschieht weiter in jedem Individuum durch den Heiligen Geist in ihm und somit liegt ein schöpferisches  Menschenbild zugrunde. Im Christentum gewinnt das Individuum an  innerer Autonomie und freier Selbstbestimmung (Mensch als geistiges Wesen) und ist souverän in der Gruppe: es gibt eine Art von Versöhnung zwischen individueller Freiheit und brüderlicher Gemeinschaft. Die Freiheit gestaltet sich aber in der Polarität … Das Christentum definiert  sich nicht über Kulturen, sondern über Personen (Individuen) im Verständnis für alle Menschen:  Menschheit als Gesamtorganismus (mystischer Leib Christi). Die Liebe geht vom Individuen aus. Das Christentum ist gegen nationalistische oder kulturelle Abgrenzung des Menschen, gegen Selbstbestimmung in der AbschottungDie Liebe ist der einzige Maßstab, das einzelne Glied zum Ganzen, die Zwänge von Kulturen oder Religionen sind zweitrangig. Die Christenheit geht von einem Ich aus. Gott kann nicht an Bedingungen oder Umständen fest gemacht werden. Die Religionen als Institutionen sprechen mehr von Bedingungen und Umständen. Hier verstoßen die Amtskirchen oft gegen das eigene Selbstverständnis.


Gottesbegriff

Im Islam:

Allah ist der All-Gott der Welt als Personifikation der All-Einheit der Substanz. Es herrscht das Prinzip der Einheit. Nur Gott ist wirklich, und Mohammed ist die Manifestation einer bedingten Wirklichkeit,  die das Göttliche widerspiegelnde Manifestation, die Welt als göttliche Erscheinungsform. Mohammed stellt diese Welt dar (Wilhelm Maas). Die Gottheit wird wieder in einer alten jüdischen Vorstellung dargestellt, so dass der Determinismus der Natur und der unerbittlichen Allmacht Gottes (abstrakte Spiritualismus: Rationalität gegen Intuition) sich behaupten. Gott ist  einzigartig und fern, ewig und unerkennbar. Gott hat 99 Namen bzw. “Attribute” wie: Absolutheit, Schöpfer, barmherzig, mächtig, rachsüchtig, gerecht… Die totale Transzendenz Gottes erlaubt keine Eigenschaft wie Väterlichkeit oder Sohnschaft. Da im Islam Gott keinen Sohn hat, wird der Mensch nicht als Sohn Gottes, sondern als Diener gesehen (Sure 48,20). “Im Rechts-Islam steht der Gläubige als “Diener” Allah zu fern, in der Mystik steht er ihm zu nah und verliert da seine Ich-Persönlichkeit” (Wilhelm Maas). Im Paradies haben die Gläubigen keine Gemeinschaft mit Gott.


Im Christentum:

Es herrscht das Prinzip der Mannigfaltigkeit (Trinität: Gott-Vater: der “Grund des Seins”, die letzte Dimension; Gott-Sohn: die geschichtliche Dimension und der göttliche Geist: Leben, Liebe, Achtsamkeit, der Kosmos als Zuhause); in der Trinität mischt sich mystische Erfahrung (Tradition) mit griechischer Naturphilosophie. Gott ist der Herr, wird in Jesus Christus Mensch und tilgt im Tod Jesu (der 2. Adam) die Sünde der Welt (die durch den 1.Adam in die Welt kam). Er ist der Prototyp des Menschen und der Wirklichkeit,  er vereinigt das scheinbar Unvereinbare: Geist und Materie. Gott hat die Attribute Liebe, und ist nicht nur Schöpfer dieser Welt, sondern auch Erlöser und Vollender. Gott ist der Eine in der Dynamik von der Liebe zwischen Vater und Sohn, den Heiligen Geist (Liebe) zeugend. Inkarnation, Tod und Auferstehung (Jesu Christi) beinhalten die Erfahrung, dass der Geist die wahre Wirklichkeit des Kosmos und dass die Materie Ausdruck des Geistigen im Körperlichen ist. Mit der Gottessohnschaft  wird der Mensch zu mehr als einer Brücke von Himmel und Erde, er trägt das Göttliche in sich. Im Paradies haben die Gläubigen Gemeinschaft mit Gott. Es gibt kein dualistisches Weltbild mehr, sondern ein polares. Der Christ ist nicht nur in der Dualität mit den anderen, mit der Natur. Er ist analog zur Trinität nicht nur in einer Beziehung des Dialogs, sondern auch des Trialogs mit dem Ganzen, d. h. in Beziehung mit einem Ich, Du und Wir. Er lebt in der Trilogie der Bezogenheit. Im Christentum gibt es keinen reinen Monotheismus; es herrscht die Komplementarität von Schöpfer und Schöpfung, von Gott und Mensch. Der Mensch mit Jesus nimmt Teil an der Offenbarung und am Geheimnis der Trinität. Die Entwicklung/Evolution beinhaltet den Kreuzweg. Jeder ist am Mitwirken des Alphas und Omegas. Gott ist Liebe und Gerechtigkeit; es ist kein Gott der Ideen (platonischer Gott). Das Gesicht Gottes ist Gerechtigkeit; es ist die Menschheit und lässt sich am besten erblicken im Meister von Nazareth, der Programm ohne Zwang bleibt für die ganze Welt.


Offenbarung

Im Islam:

Mit Mohammed ist die Offenbarung abgeschlossen. Gott offenbart seinen Willen, nicht sich selbst, weil er unerkennbar bleibt. Gott  sandte die Propheten Noah, Abraham, Moses, David, Salomo, Jesus und als letzten Mohammed. Durch den Erzengel Gabriel wurde der Wille Gottes offenbart, der Koran, der im 7. Himmel als “Mutter des Buches” in Arabisch aufbewahrt ist (Roland Werner). Im Koran wird der Mensch mit gebieterischem Ton unterwiesen. Die Drohungen sollen Furcht bewirken, so dass der Mensch bereitwillig die göttlichen Gesetze einhält. Die Offenbarungen zu Medina sind die älteren, sie sind stärker von Toleranz geprägt. Die jüngeren Offenbarungen, die Mohammed in Mekka empfangen hat, zeugen von viel größerer Gewaltbereitschaft. Die Imame besitzen Bücher, die ihnen sagen, welche Sätze zur Medina- und zur Mekkaoffenbarung gehören. Im Zweifelsfall gilt immer die jüngere Offenbarung, was dazu führt, dass die Geistlichen sich meist nach den Sätzen richten, die von größerer Gewaltbereitschaft zeugen. Dem Laien ist die Unterscheidung beider Offenbarungen nicht möglich, da ihnen die entsprechenden entschlüsselnden Bücher nicht zugänglich sind. Auch soll der Koran nur auf Arabisch gelesen werden, weil Arabisch die Sprache Allahs ist und als unübersetzbar gilt. So ist nicht-arabisch sprechenden Muslimen der Zugang zum Koran meist verschlossen. Aber auch für arabischen muslimischen Laien ist der Inhalt des Korans häufig unbekannt bzw. es wird übernommen, was die Imame als koranische Lehren weitergeben.


Im Christentum:

Es verkündet eine Grundoffenbarung Gottes (Selbsthingabe Gottes) in der ganzen Schöpfung (sichtbare und unsichtbare Welt, Planung und Zweckmäßigkeit, Vielfältigkeit und Einheit), sowohl in der Natur wie in den Menschenseele, die Gottes “Bild” widerspiegelt, eine Geschichtsoffenbarung im Verlauf der gottgelenkten Ereignisse der Welt (Geschichte als Entwicklung und als Vorbereitung für das Reich Gottes und geistige Mensch), und eine heilsgeschichtliche Offenbarung in dem Christusdrama, dessen Einzelakte die Inkarnation (Fleischwerdung), der Opfertod und die Auferstehung Christi bilden. Die Offenbarung geht weiter im Menschen und in der Welt in die Zukunft hinein durch den Heiligen Geist. Gott offenbart sich durch sein Handeln in der Geschichte. In Jesus Christus offenbart sich Gott selbst; in ihm kommt Gott zur Welt und versöhnt sich mit der Welt (Menschen). Jesus ist der Logos, d. h. Gottes letztes und eigentliches Wort (Hebräer 1, 1; Joh.1. Das Neue Testament (Bibel) ist inspiriertes Zeugnis der Selbst-Offenbahrung Gottes. Im Neuen Testament findet eine milde Belehrung statt.


Sünde

Im Islam:

“Keiner trägt die Last eines anderen” (Sure 6,164). Es gibt keinen Sündenfall des Menschen. Der Mensch steht in Gefahr aufgrund seiner Schwachheit, Fehlentscheidungen zu treffen, die durch der “Rechtsweisung” des Korans vermieden werden. Erlösung von der Sünde ist nicht notwendig. Die größte  Sünde ist der Polytheismus.


Im Christentum:

Jeder trägt die Last des anderen. Durch die Versuchung des Menschen “wie Gott zu sein”, wurde der Mensch von der Gemeinschaft Gottes ausgeschlossen (Sündenfall Adams); dabei hat der Mensch die Selbstverantwortung erkämpft, das Ich wurde geboren… Jesus (der 2. Adam) erlöst die Menschen und versöhnt sie mit Gott. Die größte Sünde ist, sich von Gott abzuwenden.

Beziehung zu Gott

Im Islam:

Es herrscht die totale Trennung von Mensch und Gott. Beziehung zu Gott, dem Allmächtigen bedeutet Unterwerfung (Islam), Hingabe, bedingungslose Auslieferung. Es gibt keine Gemeinschaft mit Gott. Zwischen Gott und dem Menschen gibt es keine Beziehung der Liebe oder Partnerschaft. Es herrscht die reine Transzendenz Gottes.


Im Christentum:

Gemeinschaft zwischen Mensch und Gott. Beziehung zu Gott bedeutet Vertrauen (Glaube). Die Menschen sind Kinder Gottes. Die Beziehung ist ein Prozess des Begreifens und Ergriffenwerdens (Epheser 3,17-18). Gott liebt die Menschen, und es ist das höchste Gebot, Gott zu lieben. Im Christentum werden Immanenz und Transzendenz durchlässig.

Beziehung zu anderen Menschen

Mit dem Christentum erfolgte eine  moralische Wendung in der Menschheit mit der Botschaft der unzertrennbaren Einheit von Gottes- und Nächstenliebe. „Es gibt kein Leid in der Welt, das uns gar nicht angeht“ (Metz). Für in der christlich-abendländischen Kultur aufgewachsene Menschen ist es schwer vorstellbar, dass Nächstenliebe als Wert nicht in jeder Religion enthalten ist. Dem Koran ist der Begriff der Nächstenliebe fremd. Es gibt nur die Solidarität mit Moslembrüdern und –Schwestern. Feindesliebe ist im Islam undenkbar. Ist der Feind (=Ungläubiger) nicht bereit, den islamischen Glauben anzunehmen, darf er laut koranischer Lehre getötet werden. Auch nehmen westliche Menschen an, dass alle Religionen Gewalt verurteilen. Nicht so der Islam. Sein Anfang war gewaltsam, und der Koran ruft zur Gewalt auf (wenn es auch Passagen der Toleranz und der Nachsichtigkeit gibt). Die älteren Suren des Korans sind toleranter und friedlicher; die jüngeren sind intoleranter. Für die Imame sind die jüngeren Suren des Korans maßgeblich. Intoleranz wird als Zeichen von Stärke und Männlichkeit betrachtet.


In der Geschichte des Christentums ist es zu erschreckenden Auswüchsen von Gewalt gekommen. Aus diesem Grund sehen viele Menschen hier kaum einen Unterschied zu der heute wahrnehmbaren islamischen Gewalttätigkeit. Doch es gibt einen großen Unterschied: während Jesus Gewaltlosigkeit predigte, die Christen später jedoch häufig Gewalt als Mittel zur Ausweitung des Glaubens benutzten, war Mohammed selbst gewalttätig mit seinen Raubzügen im Namen des Islam, die auch die Tötung und Versklavung von Menschen beinhalteten, wenn dies dem Islam diente. Gewalt war im Islam also von Anfang an legitim. In Christentum kann man Gewalt nicht rechtfertigen mit dem Neuen Testament, und dieses ist die Maßstab!


Gebet

Im Islam:

Das Gebet ist ein rituelles Gebet (5x am Tag), überall gleich (Salat). Wichtig ist die vorschriftsmäßige Durchführung des Gebets und der Gebetshaltungen. Er kennt auch das freie Gebet (dua). Der Muezzin  ruft zum Gebet,  zum Bekenntnis. Die Moschee ist kein heiliger, geweihter Ort wie etwa der katholische Kirchenraum. In der Moschee können Versammlungen, Unterricht usw. stattfinden.


Im Christentum:

Gebet ist meist ein persönliches Gespräch mit Gott, individuell oder in der Gemeinschaft: Lob, Anbetung, Dank, Fürbitte und Bitte um Vergebung, das im Verbindung mit dem Heiligen Geist ist. Das “Vaterunser” wird in der ganzen Christenheit gebetet. Das Glockenläuten der Kirchen ruft zur Achtsamkeit auf, erinnert an die Gegenwart des Heiligen Geistes und verkündet zu bestimmten Zeiten den Beginn des Gottesdienstes.


Kunst

Die islamische Kunst negiert die Tiefe, bleibt beim Halbrelief und füllt die ganze Fläche aus aus Angst vor der Leere: Bedürfnis nach Gewissheit und Sicherheit. In der Architektur: der “Kielbogen” strebt zwar auf, aber zieht bald wieder zur Erde hin. In der christlichen Gotik strebt man dagegen wesentlich stärker nach oben.

Lebensstil

Im Islam:

Das Leben des Muslimen wird im Alltag bis in die Einzelheiten bestimmt durch den Koran, den Vorschriften der Sunna (rechte Lehre) und die Hadith (Überlieferung über das Leben Mohammeds). Das Leben der Muslimen orientiert sich am Leben Mohammeds. Dieser war nicht nur Politiker und Prophet, sondern auch ein Krieger. Der Staat ist ein “Organismus der Religion”(Colpe) und alles ist Gottesdienst. Die Vorschrift, fünfmal am Tag zu bestimmten Zeiten zu beten, strukturiert den Tagesablauf, verstärkt einerseits die Unfreiheit des Gläubigen, andererseits ist diese Regel doch ein Ausdruck einer starken Spiritualität.


Im Christentum:

Die Christen orientieren sich am Leben Jesu.  Im Geist Gottes kann er sein Leben verantwortlich gestalten. Bei Christen ist Arbeit und Gebet (ora et labora) eines. Das Leben wird als liturgischer Akt verstanden. Der Mensch ist Mitgestalter der Schöpfung. Dadurch wird Geschichte sehr ernst genommen. Als „Mitschöpfer“ ist der Mensch auch irdisch ausgerichtet im Gegensatz zum Islam, der alles Glück und alle Erfüllung im jenseitigen Paradies sucht. Der technologische Fortschritt ist eine Konsequenz dieses christlichen Gedankens. Während der Glaube an die Inlibration Gottes im Koran jede Interpretation erschwert, erlaubt die Inkarnation Gottes in Christentum mehr Spielraum für den Menschen.


Politik

Im Islam:

Für den Islam ist Gottes Wille und Gesetz unveränderlich und nicht dem Wandel historischer Bedingungen unterworfen. Vorherbestimmung, Soziale Tradition, Religion und soziales Gesetz sind natürliches Gesetz. An der Spitze des Gemeinwesens stehen der Prophet und das Recht Gottes.  Gott ist der einzige Gesetzgeber. Die Menschen können nur das göttliche Recht auslegen. Der Staat ist ein “Organismus der Religion” (Colpe) und alles ist Gottesdienst. Der Islam (politische Religion) kennt nicht die Trennung  (Staat und Kirche) von Lebenssphären  wie in Westen: die spirituelle, die soziale, die politische und die wirtschaftliche. Der Islam versteht sich als Korpus und definiert sich über Kultur und in der kulturellen Abgrenzung in der Sunna, während der Westen sich über die Individualität in der Offenheit der Selbstbestimmung definiert. Ein demokratisches Beratungsprinzip kann man aber von der Sure 42,38 ableiten: “Ihre Angelegenheiten sind in Beratungen untereinander zu erledigen”.


Im Christentum:

Kirche definiert sich als eine Art in der Welt zu sein, als Verbindungsglied zwischen den verschiedenen Arten des gesellschaftlichen Aufbaus. “Ihre Mission ist nicht politischer, ökonomischer oder sozialer, sondern religiöser Natur”. Gaudium et Spes. Die Christen haben auch eine andere Auffassung von Geschichte. Für Christen ist der Wandlungsprozess aufgrund der Fleischwerdung und Geschichtswerdung des Logos (Gott) und Lernweg in der Geschichte offen. Der Heilige Geist ist Gottes Fluss in Geschichte und Natur. Positive Gesetze ermöglichen eher das Wandeln. Im Geist Gottes kann der Mensch sein Leben verantwortlich gestalten.  Gott wirkt und handelt in und durch den Menschen. Dem schöpferischen Ich im Christentum entspricht das intellektuelle Es im Arabismus. Die Gewissensfreiheit des einzelnen gegenüber jedem, auch kirchlicher Autorität gegenüber wurde schon bei Hl. Augustinus als letzte Instanz des Glaubens angesehen. Das kennt der Islam nicht, auch deswegen kennt er keine Trennung vom Staat und Kirche. Der moderne laizistische Staat in Europa gründet auf der christlichen Zwei-Reiche-Lehre. „Gebt Gott was Gottes ist und dem Kaiser was des Kaisers ist“. Religion kann aber nicht nur als Privatsache gesehen werden. Das Wertesystem des Islam ist aber, nach liberalem muslimischem Denken, in der nomadischen Clangesellschaft eingeschlossen. Eine individualistische Kultur der persönlichen Verantwortung steht einer Schamkultur gegenüber. So bezieht sich im Westen  Respekt auf eine individuelle Leistung einer Person. In der nomadischen Gesellschaft bezieht sich Respekt auf ihre Religion und Gruppe. Scham ist nicht individuell, sondern entsteht durch ein „Versagen“ gegenüber der Gruppe. Man verliert das Gesicht, weil  man der Gruppe Schande bereitet hat.


In früheren Jahrhunderten hat sich auch die Kirche in weltliche Dinge zu sehr eingemischt. Staat und Kirche waren damals sehr stark miteinander verbunden. Beide Religionen sind patriarchalisch organisiert.


Widerspruch zwischen Islam  und westlicher demokratischer Auffassung


In der Theokratie ist an der Spitze des Gemeinwesens kein König, sondern Mohammed und das Recht Gottes. Der Staat ist ein “Organismus der Religion“. Gott ist der einzige Gesetzgeber. Die Menschen können nur das göttliche Recht auslegen. Demokratische Elemente sind möglich: “Ihre Angelegenheiten sind in Beratungen untereinander zu erledigen” (Sure 42,38). Die harigiten (Charidschiten), frühere Anhänger von Ali behaupten: “Jeder gerechte und fromme Gläubige kann Kalif werden”. Hier gründet die “Dritte Universaltheorie” Kaddafis (islamische Basisdemokratie).


Der Islamismus verlangt die Islamisierung von Staat und Gesellschaft, er meint, der “bessere Weg”, die bessere Alternative zu westlichen Demokratien und politischen Systemen des Ostens zu sein, da Fortschritt die Probleme nicht gelöst hat. Wir müssen aber zueinander finden. Wenn Religion zur Ideologie wird, kann man mit den Heiligen Büchern das Gegenteilige beweisen und das Wort Gottes in Widerspruch bringen, sei es in der Bibel oder im Koran. Der Koran sagt einerseits in der Sure 2,257 “es gibt keinen Zwang im Glauben”, andererseits gibt es die Todesstrafe für Abtrünnige in der Sure 4,91.


Dies ist ein ungleicher Kampf, weil in unserer säkularen Gesellschaft Religion als Privatsache betrachtet wird und für Moslems Gesellschaft und Glaube eins sind. Gleichgültigkeit auf der einen Seite und aktive Intoleranz auf der anderen fördern Reaktionäre im Westen. Es gibt keinen selbstkritischen Dialog,  man sollte von einem “Entweder-Oder” zum “Sowohl-als-auch” kommen. Die Wahrheit bzw. Gott ist zu groß, um nur in einer Religion oder einer Kultur  enthalten zu sein bzw. gefangen gehalten zu werden. Die Spuren Gottes sind überall zu finden. Es ist eine schon alte Erkenntnis: Wenn ich die Wahrheit besitze, werden die anderen zu Lügnern. Wenn ich meine Wahrheit als Teil der Wahrheit an sich betrachte, dann werden die anderen zu Brüdern und Schwestern. Wenn der Islam sich nicht von sich aus öffnet, wird er das tun müssen durch eine Revolution der Frauen. In Westen kann nicht nur der Glaube an die Wirtschaft und an die Macht des Stärkeren bestimmend sein. Es gibt auch ethische Forderungen des Islam im Koran (als Offenbarung Gottes), die zu  Aggression oder Missdeutungen führen können:


– Gesetz der Vergeltung: Dieses Gesetz wurde früher geschaffen, um der primitiven Privatrache entgegen zu wirken, damit nicht nur das Recht des Stärkeren Geltung hat und um mehr Rechtssicherheit und Gleichheit zu schaffen. Die Gesetze müssen mit der Entwicklung des Menschen Schritt halten.


– Diskriminierung der Frau: Der Mann wird gegenüber Frauen und Kindern bevorzugt. Auch die  erlaubte Polygamie des Mannes diskriminiert die Frau. Die Männer haben in den Familien die alleinige Verantwortung. Frauen dürfen nur reden oder sich in der Öffentlichkeit zeigen, wenn es ihnen die Männer erlauben.


– Der Heilige Krieg  und die Stellung derer, die in der Verteidigung des Islams sterben und als Märtyrer gleich die besten Plätze im Paradies belegen.


– Das theokratische Verständnis von Staat: Auch die Scharia (= islamisches Recht) ist mit der Rechtsauffassung des westlichen Welt unvereinbar, weil im Westen Kulturrecht nicht über Menschenrecht gestellt werden kann. 1997 wurden In Saudi-Arabien 200 Menschen hingerichtet, weil sie vom Islam zu einer anderen Religion übertreten waren. Mord kann mit Tod vergolten werden (2,173); Ehebruch mit Auspeitschung oder Tod durch Steinigung (34,2), Diebstahl durch Handabhacken (5,42) oder Auspeitschung (2,116; 5,92).

–          Die Intoleranz bei Mischehen mit Christen.

Obwohl die Türkei sich dem Westen einerseits annähern möchte (keine islamische Verfassung – Scharia), gibt es dort noch keine Religionsfreiheit, dort gibt es, z. B. nur 2 katholische Kirchen im Botschaftsgelände des Vatikans und Italiens, und ein einziger Priester ist für die Türkei zugelassen, obwohl jedes Jahr Hunderte von Imamen zur Betreuung der Moscheen in Deutschland kommen dürfen. Nach dem Gesetz wird christliches Missionieren mit 3 Jahren Haft bestraft (vgl. FAZ, 30.12.97). Atatürk hat aber die Türkei auf den Weg zur Moderne gebracht.


Der Islam erkennt keine Gegenseitigkeit in den Beziehungen zu Christen und Angehörigen anderer Religionen an. Rechte werden einseitig für sich selbst beansprucht, aber Christen oder Andersgläubigen nicht gewährt.


Die Muslime können, dazu beitragen, dass mit der Zeit diese große Kultur offener wird und das Individuum einen höheren Stellenwert bekommt. Der Westen muss vom Islam die Solidarität lernen, das „Wir“. Dadurch kann es zu einer weiteren Entwicklung kommen. Dichter, Frauen und Philosophen sollten im Islam mehr gehört werden. Das kann gesellschaftlich durch eine Art von Säkularisation, Mäßigung der Religion gegenüber den Menschen, liberalem Geist und Wertschätzung der Individualität geschehen.


Der Dialog zwischen christlicher und islamischer Welt gestaltet sich schwer, weil beide einen Absolutheitsanspruch erheben und der Islam die Weltherrschaft anstrebt. Für den Islam ist das Christentum nicht eine andere Religion, sondern dis falsche. Muslime unterstellen Christen, dass sie die Bibel verfälscht haben und Christen/Juden behaupten, dass die Muslime falsch abgeschrieben haben. Mohammed (vgl. Sure 4,171, Sure 5,116) kannte nicht die orthodox-authentisch-christliche Trinitätslehre und ging von einer häretischen Position aus, die im arabischen Raum herrschte, bei der Maria als Göttin angesehen wurde und die Lehre des Heiligen Geistes missverstanden wurde. Wilhelm Maas fragt sich: wie hätte sich Mohammed verhalten, wenn er die authentische Lehre des Christentums vor Augen gehabt hätte?


Der Dialog ist möglich auf der Basis des Monotheismus (Sure 4) und der Diakonie (Dienst am Mensch, Sure 5,48).  S. H. Nasr  erwähnt, dass sich jede Religion auf der Erde als die Abspiegelung eines Archetyps manifestiert. Dieser wird sicher von der Kultur tief geprägt, die ihrerseits von Landschaft und Wetter bestimmt wird. Die Kultur in ihrer anthropologischen und soziologischen Entwicklung schafft sich ein Bild von Gott, das seinerseits das Ich bestimmt. Der Gottesbegriff  im Islam wird mehr gesehen als der Eine, der Wille und die Kraft, die fern vom Menschen sind (entsprechend dem Vatergott – die letzte Dimension der Wirklichkeit – im Christentum) und somit wird der Mensch zum Gottesanbeter (Homo religiosus) reduziert. Im Christentum bleiben der Homo faber, der Homo politicus und der Homo religiosus unabhängig voneinander entsprechend der Vision eines Gottes in der Trinität, wie es der Heilige Augustinus ausdrückt: “Gottvater ist der Wille und die Kraft der Gottheit, Gottsohn ist das Wort, der Intellekt des göttlichen Wesens, der Heilige Geist aber ist die Liebe, das Leben, das Universum, die Weltseele”. Wenn wir ein wenig mehr von Geographie und Geschichte wüssten, würden wir mehr Verständnis für die anderen und für die eigene Unzulänglichkeit haben. Gott ist nicht islamisch oder christlich, so wie der Mensch es nicht sein braucht, um heilig zu sein. Gott ist mehr als Gott, mehr als Allah, und der Mensch gibt sein Menschsein und seine Würde auf, wenn er sich auf das Dasein eines konkreten Gläubigen reduzieren lässt.  Der religiöse Mensch braucht mehr Spiritualität und weniger Religion (spirituelle Tradition).


Die muslimischen Migranten werden zu einer Hypothek für die Zukunft Europas, da der Islam noch in Gegensatz zu den anderen Religionen eine politische Religion ist und die Menschen nicht nur religiös bindet sondern ganzheitlich. Scharia (islamisches Gesetz)  und säkulares  Grundgesetz sind ein Widerspruch an sich.  Wenn sie dem Grundgesetz folgen statt der Scharia, dann werden sie zu Apostaten im Bewusstsein der Rechtgläubigen. Dieses Problem wurde in der Geschichte nicht wahrgenommen, solange die Moslems in den jeweiligen Gesellschaften nicht Mehrheit wurden. Wenn das geschieht, tauchen gleich separatistische Bewegungen auf und es entstehen  Unabhängigkeitskämpfe, weil die Religion die Heimat ist und somit stärker als die Nation und die Scharia Bestandteil der Religion ist. Selbst Bassan Tibi sagt:“ In den Augen der Muslime besteht die Menschheit aus Kollektiven (das Idealkollektiv der Muslime und die die Kollektive der anderen als Feinde).“  Die Welt wird eingeteilt in „dar-el-islam“ Land des Islam oder „dar-el-arb“ (Land des Krieges).


Der Mensch ist der Religion überliefert, und als Individuum hat er kein Recht, sich mit positiven Rechten institutionell abzusichern, da es das Individuum als autonome Größe nicht gibt und es sich nur definiert durch die Gruppe. Diese kollektivistische Daseinsform, wo das Individuum nur im Gefüge der Gruppe eine Berechtigung hat, blendet bestimmte politische Kräfte aus, man wird dem Individuum aber nicht gerecht.


Selbstverständnis


Der Islam versteht sich als Korpus und definiert sich in der kulturellen Abgrenzung in der Sunna (Gemeinschaft). Im Christentum, definiert sich Kirche als eine Art in der Welt zu sein, als Verbindungsglied zwischen den verschiedenen Arten des gesellschaftlichen Aufbaus. In diesem Selbstverständnis und im Konzept über Gott widerspiegeln sich verschiedene Anthropologien und Soziologien, d. h. verschiedene Arten des Seins bzw. des Daseins und der Gesellschaftsformen.

Bei dieser Darstellung des Islam bezog bzw. beziehe ich mich auf die derzeitige Hauptströmung des Islam, die traditionell ist.  Aleviten und eine bestimmte Richtung von Sufis sind darin nicht erfasst. Aleviten sehen im Koran, so wie er weitergegeben wurde, eine Verfälschung der Offenbarung. Sie werden von daher von traditionellen Moslems nicht als Moslems anerkannt. Aleviten und Sufis sind islamische Mystiker.



GEMEINSAMKEITEN VON ISLAM UND CHRISTENTUM

Islam wie Christentum begreifen sich als globale Religionen und fühlen sich nicht nur für ein Volk, sondern für die ganze Menschheit berufen (d. h. “katholisch“ = allumfassend zu sein).  Beide stammen von Abraham ab (Gen 21). Abraham ist auch der Stammvater des Judentums in seinem Sohn Isaak, des Islam im Sohn Ismael und des Christentums in der Begegnung Abrahams mit den drei “Engel” (Trinität). Gemeinsam: Glaube an einen Gott, an die Wiederauferstehung, an den Jüngsten Tag, an die Offenbarung Gottes…


Es gibt eine Entsprechung zwischen der Jungfrau Maria (Tabula Rasa, Unbeflecktheit) im Christentum  und der Tabula Rasa Mohammeds (soll Analphabet gewesen sein – unbefleckt). Beide bekommen durch das unbefleckte Ohr den göttlichen Logos. “Im christlichen Sinne ist der Logos Mensch (Jesus-Christus) geworden, im islamischen Sinne ist er Buch (Koran) geworden. Dem Christentum ist der “inkarnierte Gotteswort” (= Jesus Christus als fleischgewordener Gott) zu eigen, dem Islam das inlibrierte Gotteswort” (der Koran ist das Buch gewordene Gotteswort). Die Anhänger des Koran heißen nicht Mohammedaner, sondern Muslime, weil der Mittelpunkt Gott ist, das gleiche gilt für die Anhänger des Evangeliums, die nicht Jesuaner (von Jesus), sondern Christen heißen, weil sein Leben sich auf das Göttliche (Christus) ausrichtet.


Die neuzeitliche Kultur konnte nur durch die Betonung  des Rationalismus und des Intellekts entstehen, der über die Araber im Zusammenwirken mit der christlichen Sicht der Seele im Abendland entstand. Der Arabismus förderte unser modernes mathematisch-naturwissenschaftliches (abstrakt-mechanistisches, begriffsmäßiges) Denken, eine nüchterne, materialistische Betrachtung, in der die Phantasie keinen Platz für  den Glauben übrig lässt: Vgl. die Akademie von Gondischapur, gegründet um 350 in Persien und ihr Einfluss auf den Moslem Averroes, der seinerseits die abendländisch-scholastische Theologie beeinflusste.


“Außer Allah nur Namen” (Sure 12,40): Nominalismus (Denkform der modernen Naturwissenschaft: Begriffe sind nur Namen ohne dahinter stehende Wirklichkeit).


Religiöse Ideen müssen im Zusammenhang mit der gelebten Wirklichkeit der jeweiligen Gesellschaften wahrgenommen werden und dem Wettbewerb der Entwicklung des Menschen in den verschiedenen Kulturen offen stehen.  Maßgebend für die Entwicklung einer Kultur sind ihre Visionen über Gott und konsequenterweise über den Menschen (als gelebte Wirklichkeit) in ihren Bilder (Mythen). Für das Selbstverständnis und die Entwicklung des Westens sind die Mythen von Adam und Eva entscheidend, wo durch den Ungehorsamkeit gegenüber Gott die Entwicklung der Spezies Mensch zu Individuen (Personen) durch die Wachheit der Frau ermöglicht wurde, parallel dazu der Mythos von Prometheus, der Mensch als Ebenbild Gottes im Judentum und als Gottessohn und Gott im Christentum und einer Art Weltformel in der Trinität, wo der Widerspruch zwischen Monotheismus und Polytheismus, zwischen Geist und Materie, Individuum und Gesellschaft aufgegeben werden.


Was den Menschen zur Entwicklung gebracht hat, war sein Ungehorsam gegenüber Gott ohne jedoch die Trennung zu vollziehen. Im Moment ist eher die Trennung ersichtlich und somit die Krisis unserer Kultur (Kultur kommt von Kult), der Mensch wird geopfert und verwaist.


Eine weitere Gemeinsamkeit von Islam und moderner westlicher Welt: während der Islam den Menschen als reines Objekt sieht und als reinen „Diener Gottes“ entseelt, versklavt der Westen seinerseits den Menschen zu einem reinen Objekt als Diener der Dinge, der Wirtschaft.


Ein neuer Humanismus tut Not, eine neue Ära, wo Vernunft und Glaube zu Momenten des gleichen Prozesses werden gegen Untergang und Obskurantismus, eine Ära des Ungehorsams gegenüber der Religion wie in der Vergangenheit der Ungehorsam gegenüber Gott, aber ohne die Trennung zu vollziehen, damit Utopien und Hoffnungen weiterhin ihren Ort in der Welt finden.


In der Gegenwart verkommt der Dialog zwischen Christentum (Westen) und Islam zur Schummelei gut gemeinter Menschen und Institutionen. Unterschiede können aber eine Gelegenheit für Selbstentfaltung und zur Selbsterkenntnis werden, so dass man  feststellen kann, dass das, was uns trennt die eigene Angst ist und die Einseitigkeit, in der Gott/Allah und Gottesoffenbarungen als Mittel zum Zweck benutzt werden.



António da Cunha Duarte Justo, Theologe und Pädagoge, Ethik / Islam(1999)



A EU QUER LIMITAR AS HORAS EXTRAORDINÁRIAS DE SERVIÇO


RESTITUIR A DIGNIDADE AO TRABALHADOR

António Justo

A União Europeia quer reduzir as horas extraordinárias de serviço, bem como o trabalho ao Domingo.


A Comissão da EU chegou à conclusão de que pessoas que trabalham demasiadas horas prejudicam a sua saúde. Segundo o Comissário Europeu do Trabalho, 10% dos trabalhadores trabalham mais de 48 horas por semana. Isto observa-se especialmente no “sector da saúde, bombeiros e polícia”. O Comissário também quer que os 27 países membros tenham, como regra, um dia livre por semana; este deve corresponder à tradição cultural do país. As Igrejas e os Sindicatos exigem o Domingo como dia, na regra, sem trabalho.


Os lobistas, interessadas apenas no comércio e na comercialização da vida e do Homem, tinham impedido uma proposta de directiva semelhante em 2009.

Entretanto prepara-se um novo projecto de lei a aprovar nos finais de 2010. As consultas devem ser concluídas no fim do Verão.


VICTÓRIA CONTRA A COMERCIALIZAÇÃO DOS DOMINGOS NA ALEMANHA


As Igrejas Católica e Evangélica na Alemanha, para defesa do descanso dominical, meteram em tribunal o Estado de Mecklenburg-Vorpommer. Este tinha permitido a abertura das casas de negócio em 45 Domingos do ano e em 110 localidades. Com esta medoda o Estado queria fomentar o turismo da região. O Tribunal Superior Administrativo em Greitswald decidiu as favor das Igrejas. Na decisão o Tribunal argumenta que a abertura de comércios ao Domingo só pode ser uma excepção. Os sindicatos tinham-se mostrado solidários com a acção das Igrejas.


A tradição religiosa bíblica reservou sempre um dia da semana livre de trabalho para os animais e para as pessoas. Ao sábado / Domingo não trabalharás! O dia santo corresponde, na prática, à dimensão divina do Homem que não se deve perder no dia a dia.. O ser humano tem uma dimensão sagrada e uma dimensão profana, religiosa e secular, que devem ser mantidas em equilíbrio no sentido da saúde corporal e mental, tal como a sabedoria religiosa concretiza na frase: Alma sã em corpo são, os dois formam uma unidade inseparável


Na Idade Média surgem dias festivos por toda a parte, assistiu-se a um aumento incontrolável. Então, o Papa Urbano VIII reserva-se o direito de estabelecer festas (Cf. Prof. P. Dr. Joaquim Teixeira in “Festa e Identidade”.


De facto, no século XV, chegou-se ao exagero de, em cada três dias, um ser dia festivo. A autoridade queria mais racionalidade na organização da vida humana. No século XVI, os protestantes fizeram uma grande monda nos dias festivos ao abolirem as festas dos santos. A economia ganha com esta medida! O utilitarismo racionalista iluminista, de carácter anti-popular, encarregou-se da abolição de outros dias santos. Em Portugal, depois de se implantar a República, os republicanos queriam que em alguns Domingos se trabalhasse para o Estado. Dum extremo passou-se ao outro. Hoje o capital apoderou-se do Homem transformando-o em mero factor de trabalho.


A sociedade profana interessada pelo carácter utilitário do Homem e pelo lucro. Está interessada na profanação total do Homem. Querem o Cidadão à sua disposição e fazer dele um ser civil meramente servil. Actualmente, a renúncia aos dias festivos corresponde a uma desumanização do Homem e da sociedade. O cidadão não pode abdicar do seu carácter divino.


António da Cunha Duarte Justo

REVOLUÇÃO DO 25 DE ABRIL: UMA HISTÓRIA MAL CONTADA


O Povo Português não gera Revoluções

António Justo

As revoluções portuguesas são comoa ponte de Lisboa. Antes do golpe de estado chamava-se “Ponte Salazar” depois passou a chamar-se“Ponte 25 de Abril”. Apenas mudam a fachada e a lata. O povo, tal como o rio Tejo, cansado de inúmeras voltas e de tantos despejos, sempre pacífico e adaptado, tem permanecido igual a si mesmo, ao longo da História: vagaroso mas internacional(1).


De época para época, alguns insatisfeitos do sistema, os filhos dos senhores do regime, provocam um golpe de estado, apoderam-se dele e mudam-lhe o nome. Povo e golpistas conhecem-se de ginjeira: aquilo a que dão o nome de revoluções, pouco mais se trata do que da troca de nomes, dum acerto de contas e de acomodação à história dos vizinhos; o mérito do acontecimento está em dar ocasião à necessidade do povo festejar e aplaudir ou, quando muito, resolver alguns deveres de casa esquecidos. Os actores sabem que a injustiça não é boa mas a justiça seria incómoda. Optam então pela vida dos dos “brandos costumes” sem a preocupação de fazer justiça.


Arranjam um nome monstro para justificarem as suas acções e branquearem as suas intenções. No caso do 25 de Abril, um grupo de cretinos (2) aplicou ao regime autoritário de Salazar o nome explosivo de fascismo, metendo-o (internacionalizando-o) assim no mesmo rol de Franco, Mussolini, Hitler e Pinochet. Então, a nação inteira passou a dar-se conta do monstro e resolveu dar caça ao fantasma. Este vai recebendo cada vez mais atributos até que passa de lobo a Minotauro. A partir deste momento o povo perde a ideia passando a viver do medo do labirinto. Entretanto vão surgindo alguns lobitos e o povo vai distraindo o medo no “Jogo ao Lobo”!


O país da Europa com as maiores desigualdades sociais entretém-se em argumentações opiniosas deixando as coisas importantes para os nomes engordados em nome das classes desfavorecidas. Já habituado à humilhação e à atitude governativa arrogante e distante, o povo servil, filho da “revolução da liberdade” até aceita a censura em nome da democracia. O estado português já há séculos não tem povo, chega-lhe a população. A população já há séculos que abdicou de o pretender ser, contentando-se em viver na sombra da Face Oculta do Estado. Deixou o palco da nação aos dançarinos do poder!


O 25 de Abril passou – A Revolução está por fazer

Golpistas abusam do Nome Revolução

Com o golpe de estado de Abril, o regime autoritário é acabado no meio da guerra colonial. O povo português, o que quer é esquecer a guerra e os políticos o que querem é a confusão para se poderem organizar e não terem de assumir responsabilidade pela traição dos interesses da nação, dos retornados e do povo nativo. Segundo o reconhecido historiador José Saraiva, o abandono das províncias ultramarinas constituiu “a página mais negra da História de Portugal”. Disto não se fala; reduz-se a história a folclore e a governação ao jogo do rato e do gato…


O 25 de Abril assenta em pés de barro. Fez um golpe de Estado e deu-lhe o nome de revolução. Os seus actores não pensavam em revolução. Foram surpreendidos pelos acontecimentos que eles próprios provocaram e alguns, entre eles, (especialmente Otelo S. de Carvalho) serviram-se do comunismo/socialismo para legitimarem e darem uma projecção histórica ao movimento dos oficiais descontentes. O 25 de Abril foi um golpe de Estado que surgiu de motivos pessoais e antipatrióticos de alguns, mas nunca uma revolução. O novo regime começou mal e com actos inglórios tal como acontecera na implantação da república. Mas disto não deve rezar a História, o povo precisa de festa e os governantes de distarcção. Não importa viver, interessa é ir-se vivendo!


O programa MFA (Movimento das Forças Armadas) pretendia Democracia, Descolonização e Desenvolvimento. Os primeiros dois anos foram uma confusão maluca. Tudo era facho e qualquer jovem adolescente se armava em guarda de comícios, por vezes até de metralhadora na mão. Recordo que quem tinha um emprego bom, ou uma casa digna, logo era apelidado de “facho”, pelo povo gozador, num misto de atmosfera de inveja e admiração. Depois com a nova constituição tudo ficou camarada e irmão: camarada de facho na mão!


Os partidos, sem mérito, passam a viver do prazer de terem organizado as suas fileiras. Desfavorecem a politização do povo para fomentarem o partidarismo e um discurso público dirigido à conservação do poder.


Entretanto, o povo sente-se humilhado e deprimido; o seu sentimento de identidade definha, sendo compensado apenas no sentimento duma grandeza promissora dos irmãos da lusofonia e da madrasta União Europeia. O sentimento de identidade nacional baseado no cristianismo, na cultura nacional e na ideia das grandezas dos descobrimentos não agradam às novas elites internacionalistas. A má experiência do povo com a própria elite, sem sentimento de nação nem de povo, leva-o a sentir-se apenas como inquilino anónimo de alguns senhores da praça pública, dos canonizados da democracia. Sente-se filho de pai incógnito!


Portugal continua preso numa mentalidade de arrendatário de ideologias e senhorios mercenários que o povo tem de acatar para ir vivendo! Portugal, apesar de golpes de estado e de pseudo-revoluções, continua a sofrer na pele a experiência de outrora: a experiência dos ingleses senhores das quintas do vinho do porto que viviam na Inglaterra e tinham em Portugal os seus feitores portugueses a cuidar dos seus interesses. O Estado português tornou-se numa feitoria de alguns mercenários. Daqui vem a sabedoria portuguesa que, muitas vezes, diz: “ isto é para inglês ver”.


As nossas elites intelectuais não são em nada inferiores às europeias. O problema está no seu individualismo e na sua falta de consciência de povo, e de espírito colectivo! As elites políticas vivem do nome, interessando-se, a nível de país, apenas por terem Lisboa, como sala de visitas de Portugal onde elas podem receber vaidosamente os amigos. Colaboram com um internacionalismo interessado em destruir as nações para depois poderem surgir como salvadores e implantar um governo mundial de burocratas e tecnocratas contra os biótopos nacionais.

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O povo, antigamente, sofria sob a bandeira do trono e do altar; hoje sofre sob a lama das massas a toque de caixa partidária que segue o ritmo das multinacionais.


A grande diferença: Hoje o povo não se pode queixar, porque os seus opressores vêm do seu meio e parte deles são eleitos democraticamente.



Já Ovídeo escrevia nas Metamorfoses: “O destino conduz os de boa vontade e arrasta os de má vontade”. Com a celebração do 35° aniversário do golpe, já seria tempo de Portugal ir à cata dos de boa vontade!…


O aniversário do golpe de estado poderá deixar de ser um pretexto para se tornar numa oportunidade. Urge descobrir a nação e ter a vontade de se assumir como povo. O grande povo e a nação valente que “deu novos mundos ao mundo” tem-se manifestado incapaz de se descobrir a si.


Um Estado é como uma planta. Se adoece, os parasitas cobrem-na facilmente. O país tem-se modernizado; não tem inimigos nem ódios mas encontra-se apático e doente. Depois do golpe de Estado, o fanatismo republicano e o oportunismo continua a tradição da “apagada e vil tristeza” dum conservadorismo míope e dum progressismo cego! Os cães de guarda do Estado contentam-se em morder e em ladrar alto e o rebanho atemorizado lá se vai movendo no respeito à própria lã que vê nos dentes deles!


Acabe-se com o louvor do golpe e dos golpistas. Não notaram ainda que a revolução se encontra, desde há séculos, por fazer! Para nos levarmos a sério teremos de descobrir primeiro o povo e a nação. Então seremos capazes de enfrentar as desgraças históricas, sejam elas progressistas ou conservadoras. Há que aceitá-las, para nos podermos mudar e assim mudar o rumo português para o bem-estar de todos, nacionais e estrangeiros. Para isso precisam-se mulheres e homens adultos! “O povo unido jamais será vencido”, cantam as sereias, na certeza de que ele se embala na música e não se descubre como povo! Não vale a pena o queixume. Quem se queixa é pobre ou não pode! Trata-se de mudar mudando-se! A nação precisa de todos.


António da Cunha Duarte Justo


(1) Salvaguardem-se as diferenças regionais da população. Esta é muito diferenciada e rica, tal como os seus rios e a sua paisagem!

NOS MEANDROS DO SEXO


SOCIEDADE SEXISTA MELINDRADA

António Justo

Segundo a revista Psychologie Heute, de Março 2010, “na Alemanha anualmente há, aproximadamente, pelo menos 300 a 600 casos de contactos sexuais entre psicoterapeutas e pacientes”. Por muito que isto seja lamentável devido à relação de dependência do paciente para com o terapeuta, não é legítimo estigmatizar os psiquiatras e psicólogos, como a imprensa tenta fazer com os padres. A Universidade de Colónia investigou 77 vítimas de terapeutas verificando que 86% das vítimas eram femininas. Das 77 vítimas 30% já tinham sido vítimas de abusos sexuais na infância. 71% dos terapeutas eram homens com uma idade média de 47 anos. Na Alemanha, segundo a lei, terapeutas que tenham relações sexuais com pacientes tornam-se puníveis. O abuso sexual está na ordem do dia na nossa sociedade.

O abuso sexual de menores nas famílias, independentemente da Pedagogia Reformista, alcança percentagens impensáveis. O sofrimento das vítimas prolonga-se, geralmente, por toda a vida. A libertação sexual e a luta contra os tabus sexuais não deve criar e alimentar o tabu do sofrimento e a escravidão sexual que graça como praga social. Os crimes de alguns padres poderá ter a vantagem de alertar a sociedade a não desviar o olhar e não se tornar cúmplice com o que acontece nas famílias, nas escolas, nas prisões e na justiça. A maioria do abuso de menores dá-se no seio familiar.

É verdade que também na Igreja as vítimas foram ignoradas. A Igreja perdeu de vista as pessoas, ao calar-se e ao desviar o olhar dos abusos. O amor e a confissão não podem levar ao esquecimento das vítimas. Não se justifica porém a campanha intensiva dos Media durante semanas contra a Igreja.


Também nas escolas públicas estatais cada vez mais se tornam públicos casos de abuso de crianças por parte de professores. Associações de Pais e de Educadores na Alemanha exigem a criação de Hotline para o caso de abuso sexual nas escolas, para que crianças vítimas se possam manifestar sob anonimato. Continua discutível se a Hotline será domiciliada no Ministério da Educação ou numa repartição de aconselhamento independente.


Uma disputa séria chama a atenção para a necessidade de se centrar a discussão na situação pessoal da criança. Segundo a Comissão europeia, pelo menos 10 a 20% das crianças menores de 14 anos sofreram de abusos sexuais. Bruxelas quer agravar sanções contra a pedofilia nos estados membros.


Para se ter uma ideia da campanha tendenciosa contra a Igreja e a instrumentalização ideológica dos casos de pedofilia na Igreja, basta referir as estatísticas da USA onde em 42 anos 958 padres católicos e pastores protestantes foram acusados de abuso sexual de menores, tendo sido 54 condenados.


O que é de admirar é o facto de serem referidos mais casos de pedofilia entre pastores do que entre padres. Também, contrariamente ao resultado de investigações científicas, se procura estabelecer uma conexão causal entre celibato e abuso de crianças.


No mesmo espaço de tempo foram condenados 6.000 professores de ginástica e treinadores desportivos na USA. Disto ninguém fez notícia. A campanha secularista contra o cristianismo tenta deslegitimar a moral da Igreja católica na sua diaconia em hospitais e escolas… Estão-se marimbando para os réus ou para as vítimas. Um laicismo agressivo e militante propaga a ideia de que as crianças se encontram em perigo nas escolas da Igreja. Esquecem que, pelo facto de haver pedófilos na escola do Estado, ninguém diria que a escola é um perigo.



Do Fanatismo Religioso para o Fanatismo Ideológico

Também o ressentimento dos adversários da Igreja conduz ao esquecimento das vítimas. A rede de propaganda é de tal ordem e tão cerrada que, qualquer pessoa com formação média poderá constatar, sem mais, a lavagem ao cérebro do cidadão, em via. A acção coordenada de campanhas cíclicas anticristãs a nível de toda a União Europeia são o melhor testemunho da boa organização e das redes de uniões secretas, grupos marxistas materialistas e ateus. Para isso bastaria fazer-se um estudo comparativo dos títulos de todos os meios de comunicação social, em todos os jornais da Europa; quase se repetem. Quer-se, a todo o custo uma União laicista baseada num republicanismo jacobino. O capitalismo e o progressismo não admitem rivais!


O fanatismo que na Europa já parecia ter superado renasce com a União Europeia no fanatismo secularista e partidário contra a Igreja; desvia assim a atenção do cidadão, da criação duma sociedade base cada vez mais pobre e da bancarrota dos Estados. A pretexto de alguns padres pedófilos, a opinião publicada na TV, Internet, rádio e jornais fomenta o preconceito de que a igreja é o vale dos hipócritas e dos pedófilos. A má consciência e a má intenção são capazes de tudo!



Os militantes do fanatismo em vez de coordenarem forças, com todas as pessoas de boa vontade, em defesa das vítimas e dos oprimidos aproveitam-se dos crimes de alguns para incriminar toda uma instituição. A eles só lhes importa assunto para fomentar o seu poder seja à custa de quem for. A igreja já ultrapassou o seu fanatismo religioso militante, agora encontramo-nos, a nível europeu, na era do fanatismo militante secularista e ateu. Sabem que o povo mais desacautelado, é inocente, se deixa levar! Muitos aproveitam-se do carrossel dos média e outros aproveitam a boleia. Por isso falam da responsabilidade da Igreja e calam a responsabilidade dos criminosos, como se estes fossem menores. O cardeal alemão Karl Lehmann diz num artigo do DIE ZEIT: “já há muito que se procura a culpa primeiramente no colectivo e quase sempre no Sistema”.


Apoio a Igreja mesmo que ela não me apoie a mim. Antes combatia a instituição eclesial como era moda nos anos 70. Tenho experiência a nível de Igreja e de alguns partidos. A Igreja, nalguns pontos, a nível superficial, é retrógrada; porém, a nível da visão do Homem e da sociedade (cf. Encíclicas da doutrina social da Igreja) é, de longe, mais progressista e avançada que qualquer partido. A sociedade só conhece dela o folclore e aquilo que lhes importa para se afirmarem à sua custa. A Igreja é, ao mesmo tempo, pecadora e santa como toda a pessoa de boa vontade. Já os Padres da Igreja falavam da Igreja “casta prostituta “. A Igreja, como instituição, é tão pecadora e tão santa como a sua comunidade, os seus membros. Estes são homens e mulheres com tudo o que lhes pertence: o bem e o mal.


Os fariseus secularistas cospem no farisaísmo da Igreja; o mal está presente em toda a parte mas na Igreja brilha mais. Por todo o lado cheira a próximo. Ela é prostituta mas só ela é mãe e pode proteger e guardar o tesouro da fé cristã; sem a mae, com a morte do indivíduo, morria a tradição. A fé mantém-me na Igreja. Eu manteria a fé na Igreja de Jesus Cristo, mesmo sem a instituição. Admiro na Igreja a adoração dum Deus que é todo Homem e dum Homem que é todo Deus.


Precisamos de crentes e ateus, precisamos de todas as vozes que clamam à terra, vozes que clamam ao céu, para juntos tornarmos o mundo melhor!


A doença da pedofilia, no dizer dos peritos, é muito difícil de diagnosticar e corresponde a uma inclinação profunda e incurável. Pedófilos exploram a necessidade de dedicação das crianças.


António da Cunha Duarte Justo

Alemanha, Jornalista Free


PADRES A MENOS E PASTORES A MAIS


Celibato – Ontem uma Bênção – Hoje um Problema

António Justo

A Igreja Católica conta com 1.131.000.000 católicos no mundo e dispõe de 407.262 padres e de 815.237 membros de ordens religiosas (estatísticas de 2008).

As comunidades cada vez contam com menos padres. A frequência dominical diminui também. Enquanto na Polónia 40% da população vai regularmente à missa, na Alemanha, dos 25,461 milhões de católicos só frequentam regularmente a missa dominical 17%, isto é 3,492 milhões (estatísticas de 2008).

Pelo contrário, a Igreja Evangélica, onde não há obrigatoriedade de celibato para os seus pastores, vê-se obrigada a dividir um tempo inteiro  de pároco por dois pastores, com meio tempo para cada um, pelo facto de ter pastores e pastoras em superabundância. A Igreja Católica, por seu lado, encontra-se numa situação desesperada de luta com a falta de padres.

As Igrejas ortodoxas russa e gregas, nas quais os padres se podem casar, não têm problemas de formação e angariação de padres. Tradicionalmente as famílias de padres fornecem também novos padres. Os bispos são recrutados, geralmente, das ordens religiosas.

Em Portugal conta com 81,10 % de católicos. Segundo a Agência Ecclesia, em 2006 havia 2.894 padres distribuídos por 21 dioceses em 4.366 paróquias. Por cada dois padres que morrem é ordenado um. A Igreja, para responder ao problema organiza “Unidades Pastorais” com equipas de sacerdotes responsáveis por várias paróquias; além disso recorre à formação de diáconos casados.

Até ao século XX, a obrigação do celibato para os párocos revelou-se como medida inteligente, na Igreja Católica. Duma maneira geral, a Europa era constituída por uma sociedade de classes, fechadas em si mesmas. O povo não tinha acesso às classes superiores nem à cultura das elites, não podendo, por isso, assumir lugares de responsabilidade pública. As grandes famílias distribuíam o poder (postos) entre elas. O sacerdócio celibatário impedia a concentração do poder eclesiástico em famílias tendo sido, ao mesmo tempo, um elemento democrático no meio do clero, da nobreza e da burguesia.

A extensão da obrigação celibatária das ordens (clero regular) às paróquias (clero secular) possibilitou uma solidariedade entre elites e povo. O padre, que, geralmente, provinha das classes populares tinha hipótese de subir e fazer parte do alto clero. A sua presença contesta a prática secular das grandes famílias nobres/burguesas e possibilita a subida da classe desfavorecida aos postos superiores da sociedade eclesiástica, impedindo que se formasse uma oligarquia sem base popular. O povo, através do sacerdócio, trazia sangue novo e renovador à oligarquia da Igreja, solidarizando-a com o povo. Aqueles que não aguentavam com o jugo do celibato e abandonavam o seminário ou o cargo, provindos embora do povo, passavam para a sociedade secular onde ocupavam cargos relevantes e deste modo assumiam também uma presença popular nela.

Quando se fala de padres e de celibato é necessário distinguir entre os celibatários por vocação, (membros de ordens e congregações religiosas) e os celibatários por encargo aos quais a legislação eclesiástica impõe o celibato como condição de acesso ao exercício da missão sacerdotal paroquial. O celibato para os párocos foi tornado obrigatório pela Igreja Católica na idade média. A Igreja Ortodoxa não aderiu a esta medida disciplinar. Apenas exige o celibato aos bispos. A ligação do exercício do sacerdócio ao celibato não tem fundamento bíblico. Pelo contrário, a Bíblia opõe-se ao ascetismo exagerado e à proibição do casamento aos padres (cf. 1Tim3,1-13 e 4, 1-5).

Entretanto o celibato tornou-se no principal factor impedidor da abundância de padres. O benefício que o celibato traz para a estratégia administrativa é adquirido contra a integração cultural e estrutural do cristianismo nas estruturas seculares. Uma mentalidade fechada e ingénua tem levado as elites da administração eclesiástica a adiar o problema em detrimento da Ecclesia semper reformanda e da integração religiosa nas estruturas culturais. A estruturação da sociedade hodierna exige não só novas medidas em relação ao clero mas também uma nova estratégia de presença cristã nas sociedades. A sua nova reestruturação não pode ser feita apenas para dar resposta à falta de padres. O papel dos leigos numa comunidade viva consciente e activa não pode esquecer a importância do testemunho de vida e missão na sociedade em que estão inserido.

Clericalismo e anti-clericalismo são sintomas de Sociedades desintegrada

Nas sociedades nórdicas, a influência dos pastores casados e suas famílias está muito presente a nível cultural e político-social nas nações. O seu contributo cultural para a sociedade secular faz lembrar o contributo cultural de alto nível dos judeus, no seio dos povos onde se encontram inseridos. É importante constatar-se que, nos povos nórdicos, não há o anti-clericalismo que se encontra em países latinos. Isto tem a ver naturalmente com a integração social e o relevo cultural dados pelas famílias dos padres evangélicos às nações. É frequente ouvir-se políticos tomar posição em público fundamentada em princípios cristãos e isto tanto em partidos de esquerda como de direita.

Nas nações latinas, tradicionalmente de maioria católica, os padres também contribuíram muito para a cultura secular dos países; faltou-lhes porém a disputa com a vida concreta do dia a dia, o enraizamento familiar e a consequente influência. O povo nas sociedades latinas são mais indiferentes e mais dependentes da opinião momentânea do que os povos das nações nórdicas. Os filhos dos pastores evangélicos foram muitas vezes pioneiros a nível de cultura e movimentação política crítica, integrando-se nas mais diversas expressões da arte, da ciência e da religião. Deste modo a Igreja torna-se indirectamente a guardiã do progresso e ao mesmo tempo a defensora de valores tradicionais e humanos.

Clericalismo e anti-clericalismo são fenómenos doentios de sociedades mais desintegradas.

Cidadãos e crentes têm que suportar as estruturas e suportar-se a si!

DO PODER DIVINO PARA O PODER POLVO

A secularização da sociedade deu um grande contributo para o desenvolvimento social. Igrejas e museus têm vivido lado a lado. Mundo religioso e secular, povo e burguesia, embora em tensão, viviam sob o mesmo teto cultural.

Com o acentuar-se da União Europeia e do Globalismo, os antigos deuses europeus estão de volta e vingam-se contra o monoteísmo cristão. Esta religião que se afirmou na luta contra a adoração do Imperador e na defesa dos escravos e explorados parece tornar-se em estorvo para os deuses do novo Olimpo em construção. As novas elites querem recolher-se ao Olimpo para não se misturarem com o povo. A ética e moral, ligada à religião, ao dar voz aos interesses dos mais fracos, com os seus parâmetros éticos e morais, dá muita consistência à base da pirâmide social, o que não agrada aos que querem ter um proletariado de fácil manobra. Por isso o poder anónimo e desenraizado que se instala por todo o lado está interessado em destruir a identidade das pessoas e aquelas estruturas que as defendem a pessoa, pelo facto da divindade fazer parte da pessoa.

Com o processo de democratização do ensino a camada pobre já tem acesso aos lugares dominantes/dominadores da sociedade. Sobe através de sindicatos, partidos, administrações e superstruturas que imperceptivelmente dirigem a vontade e o sentir social. O poder de ontem encontra-se hoje camuflado e opera eficazmente sob o nimbo democrático. Como o polvo tem muitos braços que permitem um processo de filtração na selecção “democrática”dos seus melhores servidores. O poder polvo tem a capacidade de determinar o pensar e sentir do povo de dia para dia através duma opinião publicada nebulosa que o torna invisível e inimigo do Homem. Por isso os amigos do Homem e da democracia, independentemente do seu colorido, têm de mudar a sua estratégia, na sua maneira de estar presentes na sociedade. A Igreja, vocacionada a defender o povo, a dar voz aos que não têm voz deveria estar atenta ao momento histórico que atravessamos, que por razões de reorganização em super-potências e de globalização pretendem reduzir a pessoa a mero indivíduo e este a mercadoria. As novas elites querem um indivíduo cata-vento.

Hoje, a lei do celibato, especialmente na Europa e nos Estados Unidos, prejudica imensamente a acção da Igreja. A realidade social, através da democratização, mudou-se e o sentido e vias de solidariedade também. A presença cristã no mundo institucional e público precisa duma nova dinâmica. Na sociedade tradicional a aura social estava hierarquicamente estruturada de cima para baixo pelo que a presença eclesial reflectia esta mentalidade com a correspondente presença em lugares relevantes da pirâmide; hoje, que vivemos em tempos de democracia nominal, de poder polvo, a sua presença tem que partir da base da pirâmide, para se tornar presente nos diferentes biótopos sociais e institucionais.

A função de solidariedade e de intercâmbio social do padre deixou de ter prestígio, nas sociedades secularizadas. Por outro lado as exigências do presente, em relação à pastoral, não se limitam à consciência e ao testemunho de castidade do padre, embora nos encontremos numa sociedade sexista já em estado neurótico. Numa altura em que as famílias partidárias procuram assumir, na sociedade democrática, o papel das famílias relevantes burguesas e nobres, da sociedade antiga, lutando, por isso, contra a família tradicional, torna-se importante enobrecer o estatuto da família tradicional e fortalecer o surgir de famílias coesas cristãs e instigá-las a manifestarem a sua presença nos diferentes ramos da política e da sociedade.

A presença cristã necessita duma nova estratégia. Não chega ser-se inteligente; num mundo de espertos exige-se também esperteza. A crise sacerdotal dá a oportunidade à Igreja de se antecipar aos acontecimentos para não ser levada na enxurrada. A paróquia não pode continuar no comodismo fácil de ter um padre livre de tudo para se encontrar à disposição de toda a gente a toda a hora. Isto é egoísmo muito embora os padres que exercem a função com alegria sejam uma bênção para as pessoas com quem contactam.

Não chega já a inteligência racional, é necessária também a inteligência emotiva. Torna-se óbvio, a nível de Igreja, o fomento de famílias testemunho, comunidades de vida, que vivam a caridade, a liberdade e o amor ao próximo em contrastante com as ideologias seculares que seguem uma estratégia de instalar os seus multiplicadores não só nas estruturas do Estado e implicitamente nas estruturas sociais da igreja. A realidade da família e correspondente investimento nela é a estratégia e oportunidade nobre e duradoura que a Igreja tem para se tornar presente a nível social na estrutura do estado moderno. Este aposta na destruição da família e no fomento das grandes famílias (estruturas) partidárias. A influência e participação na vida pública dão-se hoje, principalmente, através da vida partidária, que se apoderou das estruturas do Estado e é, muitas vezes, orientada pela ideologia e pelo dogma dum pragmatismo factual à margem do povo. Uma função da Igreja actual seria mitigar e humanizar aquelas estruturas participando activamente nelas. Não se trata de ter políticos que defendam os interesses dos cristãos mas de ter cristãos na política que a humanizem e defendam a pessoa, os interesses do povo que comunga do ser pessoa. Para isso não pode continuar a considerar-se o matrimónio como concorrente da ordem sacerdotal ou mesmo inferior a ela. Se antigamente era importante o exemplo institucional hoje é importante o testemunho de vida integrada. A hierarquia precisa de se integrar na vida familiar, social e política de maneira directa e não apenas representativa. Também a instituição está chamada a responder ao apelo. Não existe uma norma normans mas uma norma normata. Na há nada definitivo. A cristologia aponta para o primado da praxis.

Sexualidade e Espiritualidade são Energias complementares

Vida sem erotismo é ausência, é frieza. De facto, a sexualidade e a espiritualidade atravessam o coração humano. A sexualidade é uma dádiva de Deus que não deve ser tabuizada nem instrumentalizada. Ela é sinal de alegria na vida.

Apesar duma sociedade sexualmente pervertida em que o comércio se apoderou da sexualidade, a Igreja não pode manipular a sexualidade dos seus padres muito embora o argumento do testemunho pese muito.

A propaganda reduz a mulher a mercadoria. A mulher é transformada em alegoria de mercadoria ao lado dum Mercedes. Este é o melhor sinal de como o mercado já colonizou o corpo da mulher com as fantasias sexuais a ele unidas. A mercadoria tornou-se mulher e a mulher mercadoria. Ela tornou-se reclame. A indústria comercializou o desejo sexual pondo-o ao seu serviço.

Toda a pessoa se encontra sob tensão entre necessidade e valores, seja qual for a forma de vida escolhida, a caminho do possível.

Maturidade afectiva pressupõe a capacidade de renúncia a necessidades e a capacidade de diferenciação entre o papel que se desempenha e a pessoa que se é. Só assim se pode observar os próprios abismos. Até ao concílio de Espanha (Elvira) era comum os padres poderem compartilhar a corporeidade com a esposa. A acentuação do ofício sobre a pessoa exige super-homens sem necessidades, condicionando a santidade do ofício à especialidade do homem padre. Em nome da independência sexual tornam-se dependentes da administração. O facto dos párocos terem feito o voto de castidade não os deve impedir de ter coragem para esclarecer o povo, muito embora a coragem seja dificultada por uma obediência mal entendida.

A igreja não pode calar-se em relação à sexualidade do padre nem pode aceitar que o sacerdote seja torturado pela sexualidade.

A sexualidade consta de relação, fecundidade, identidade e prazer. A Igreja solucionou muito bem a relação e a fecundidade, através de rituais e sacramentos. O problema do prazer e da identidade reserva-os para a controvérsia, sem lhe dar solução.

O celibato é uma forma de vida, uma opção livre nas ordens e congregações religiosas. É um testemunho especial do evangelho de disponibilidade para o espiritual. Porém o processo da incarnação e da ressurreição e o mistério da trindade não permitem apenas a visão bipolar de extremos contraditórios. A espiritualidade cristã não se esgota no diálogo ela vive do triálogo e por isso da complementaridade dos “elementos”. Esta integra a dialéctica na mística.

A obrigação celibatária do clero secular traz, hoje, muito mais desvantagens que vantagens para o povo de Deus.

Uma sociedade sexualizada faz dos celibatários exóticos levando-os ao isolamento. O exercício sacerdotal torna-se hoje mais difícil que ontem. A vida celibatária traz consigo mais disponibilidade mas acarreta também perigos, além de arrogância e de egocentrismo, na falta do elemento correctivo comunitário ou do parceiro, pressupostos necessários para haver desenvolvimento. A abstinência genital sexual não implica abstinência emocional sexual, isto tanto para casados como para solteiros. A renúncia à prática genital pode aumentar a emocional possibilitando uma maior relação com a comunidade, com os membros e com Deus; o mesmo se diga duma prática genital sexual familiar. Há muitos caminhos para chegar a Deus e nem sempre os que se manifestam mais directos são os mais rápidos!

Celibato é uma questão para adultos. Pessoas que não aceitam e não conhecem a sua sexualidade devem renunciar ao celibato. A contenção sexual é uma prática também presente no matrimónio.

Também há perturbações (fobias) da personalidade que se podem esconder no celibato. O amadurecimento da personalidade é um processo e como tal não deve ser parado em nenhum sector.

Nos tempos em que havia grande afluência de vocações sacerdotais aos seminários, os orientadores prestavam grande atenção à maturidade intelectual, psíquica e afectiva; hoje, a carência pode tornar os critérios de selecção mais laxa, o que pode ter más consequências. O padre deve continuar a ser uma instância moral, também o pode ser como casado! A instituição não pode limitar-se no mundo a ser um universo paralelo. Os padres não são criaturas sem necessidades. A natureza quer-se dominada mas não negada. A negação da necessidade implica a negação da realidade. Uma afirmação da instituição à custa da negação da necessidade pode tornar-se exploração e pode conduzir à hipocrisia e à sobranceria.

O padre caminha ao lado das pessoas. Nas missões e no meio dos pobres realizam acções heróicas. A sua entrega é total, vivem com os pobres de dia e de noite, assumem as suas preocupações. Ele é cura de almas e presencia o divino. Todo o cristão está chamado a esta missão.

O voto da castidade pode tornar-se, com o tempo, numa grande carga, numa prisão da sexualidade e é já hoje uma renúncia a fomento de cristianismo nas instituições democráticas.

A Igreja católica, num acto de angústia, viu-se na necessidade de proclamar, a 19 de Junho de 2009, um ano sacerdotal.

Com isto espera das comunidades cristãs e dos padres maior empenho. Os bispos, continuam a reagir como a avestruz que em situações de perigo metem a cabeça debaixo da areia. Em vez de analisarem o porquê da crise sacerdotal e a prescrição celibatária preferem continuar a apostar no celibato do pároco, a reduzi-lo a um perfil de desafio entre aceitação e rejeição, apesar da penúria que se alastra por todas as paróquias.

A instituição ainda não se deu conta que explora a pessoa do padre e por vezes abusa de pessoas sobrecarregadas com cargos honoríficos, que os chegam a envolver em activismos exaustivos. Naturalmente que embora o trabalho feito, não reverta em favor da instituição mas em favor da comunidade, esse facto não deve desresponsabilizar a administração no cuidado que deve ter pelos seus membros. Naturalmente que uma igreja pobre ao serviço dos pobres não tem fundos de meneio suficientes para poder fomentar uma rede de colaboradores leigos mais eficiente. Embora a fórmula trinitária seja plena em relação à dialéctica, a organização não pode fugir à realidade dialéctica da disputa de dois pólos: um pólo constante do exercício e da procura da verdade e outro variável de expressão e adaptação cultural.

REESTRUTURAÇÃO DAS COMUNIDADES CRISTÃS

A Paróquia é um Terreno em Obras

Na Alemanha, tal como em muitos outros países, as paróquias católicas e protestantes encontram-se em profunda reestruturação devido a falta de recursos económicos, a elaboração de novos perfis pastorais e à falta de párocos (no caso dos católicos).

A crise de comunidades paroquiais devida à falta de padres torna-se cada vez mais aguda. Em vez de se adaptar a estrutura pastoral eclesiástica às necessidades da comunidade, adapta-se a comunidade à falta de padres. Acelera-se um fenómeno de desenraizamento e de abandono dos cristãos das práticas litúrgicas e uma certa identificação territorial. A relação pároco comunidade dificulta-se. A comunidade de base insurge-se contra a reunião de paróquias sob um só pároco, mas em vão. O padre passa a ser um pastor de multiplicadores. Este processo oferece pouca resistência porque muitos dos párocos já só visitavam os “fregueses” quando solicitados. A necessidade em vez de se dar em favor dos membros da comunidade recorrendo-se à ordenação de pessoas casadas, de diáconos e diaconisas recorre-se à estratégia estrutural do mesmo pároco fazer serviço em várias freguesias ou em juntá-las. Naturalmente que também o reajustamento de paróquias traz as suas vantagens. Geralmente da necessidade nasce a virtude.

Com a fusão de paróquias o trabalho será mais estruturado e a rede de serviços torna-se mais lata. Por outro lado com estas medidas petrificam-se posições conservadoras que não aceitam párocos casados nem diaconisas. A lobi administrativa reduz a lamentação dos fiéis, que vêem a sua comunidade ameaçada, a um luto que passa. Mais que investir na mudança das estruturas seria de investir na vida espiritual das comunidades e na criação de Unidades Pastorais de serviços específicos. A preocupação das estruturas da igreja parece ser outra: pensa em sistemas de representação da Igreja a nível local, como se a comunidade cristã não fosse ecclesia mas fosse apenas parte duma sociedade. Enganam os fiéis com a ideia de democratização e de responsabilização dos leigos no lugar como se a comunidade não continuasse centrada no padre. Ou será que os actuais párocos são um impedimento de desenvolvimento de actividades laicas que na sua ausência se tornarão possíveis? Naturalmente que se há paróquias em que o padre só se limita à administração dos sacramentos, neste caso a subjugação dessa paróquia a uma outra parecerá legítima. Temos o Mammon e a instituição por vezes em concorrência com a pastoral e com a eclesiologia. A igreja tem uma responsabilidade ad intra et ad extra. Esta pressupõe o respeito por comunidades vivas e unidas, emocional, social e espiritualmente; essa responsabilidade deve estender-se ao pároco muitas vezes abandonado ao isolamento. Nunca é demais louvar o trabalho abnegado de assistência social e pastoral que os padres prestam ao povo e ao Estado apesar do ressentimento presente em ideologias que se apoderam do Estado e pretendem carta branca para a imposição dos seus interesses contra aqueles.

Critérios indispensáveis a uma Comunidade

Uma paróquia pode continuar a ter várias comunidades, como já acontece com os diferentes horários de missas, com diferentes músicas, diferentes públicos e até, por vezes com diferentes padres. As condições para que haja comunidade são: o seu testemunho de fé (martyria), a vivência da caridade (diakonia) e o louvor a Deus (Eucharistia) que se expressam na comunhão de todos (Communio) e se realiza e experimenta no Reino de Deus (Missio). Ecclesia (comunidade) pode naturalmente acontecer independentemente dum lugar determinado.

A revista alemã para pastoral e praxis na comunidade nº. 3 de 2010 www.anzeiger-für-die-seelsorge.de  refere o resultado duma investigação científica em que se enumeram os critérios necessários para que uma Comunidade (ou paróquia) seja viva. Os oito critérios têm que ser cumpridos simultaneamente e são: direcção que autoriza, realização (execução em colaboração) de orientação carismática, espiritualidade entusiasta, relações amorosas, estruturas convenientes, liturgias inspiradoras, pequenos grupos íntegros e evangelização relevante.

Daqui se conclui a necessidade duma planificação abrangente. Além disso purismos são inconvenientes; o “trigo” deve “crescer com o joio”; só mais tarde se poderá ver. Uns fiéis trazem e sustentam os outros. Os espaços paroquiais ou da comunidade poderão ser usados por diferentes grupos de música e de arte, canto, cursos de formação, viagens, peregrinações, exposições, e grupos de meditação e outros em situações mesmo contraditórias, projectos ligados a necessidades específicas sejam elas família, idosos, etc..

Com padres casados ou com padres celibatários o importante é que a comunidade se abra à vida e não se fixe em hábitos rotineiros mas que se reduzem a não deixar morrer alguma iniciativa. Descobrir os próprios carismas e os dos outros numa estrutura com buracos estruturais que permitam oportunidades para a actuação do Espírito Santo.

Com a reforma antecipada há muitas pessoas cristãs e não cristãs interessadas em colaborar honorificamente ou apresentar projectos.

A Igreja tem-se contentado em ver a Banda a passar

Uma atitude da sociedade secular generalizada contra os padres e a sobrecarga de trabalho leva muitos párocos a uma situação de isolamento e de solidão.

A direcção da Igreja adia o problema da falta de padres conectando várias paróquias em Unidades Pastorais sob a direcção dum só padre ou dum grupo de padres. O sacerdote vê, muitas vezes, a sua actividade reduzida a mero administrador de sacramentos e a orientador de grupos, tornando-se num hóspede de passagem, sem tempo para conviver com os membros da comunidade. O novo perfil de pároco parece corresponder mais a um Administrador duma sociedade de leis (grega) do que a uma comunidade de vida (bíblica) com uma vida inerente de “auto-suficiência”.

A estratégia de substituir padres por assistentes pastorais revela-se, por vezes, como contra-produtiva por estes não surgirem da comunidade de vida mas serem colocados por uma instituição distante apenas preocupada com problemas logísticos de administração. O recurso a padres do terceiro mundo para as paróquias, tal como faz a indústria recorrendo à imigração de trabalhadores do estrangeiro, revela-se precária. Não podem contar com uma comunidade acolhedora como no caso das ordens e congregações, o que pode conduzir a um choque cultural, ao isolamento e a depressões, como se observa em certos casos na Alemanha.

O activismo a que os párocos estão sujeitos leva-os, muitas vezes, a perder a alegria de serviço e de vida. 50% dos padres portugueses não participam em retiros nem em cursos de formação contínua: um testemunho de pobreza espiritual e de incúria.

Padres transplantados de outras culturas acrescentam à solidão do celibato o choque cultural que conduz muitas vezes ao stress emocional e à depressão. O padre vive só com os seus problemas e fica só com os problemas a ele confiados. O cargo transforma-se numa carga e o dia a dia pastoral vai-se tornando num deserto onde a fonte da fé se vai esvaindo.

O Homem não é de pau. A sua união a Cristo deve ser complementada com a sua ligação a Jesus, o Homem. No padre, como no cristão deve tornar-se transparente o espírito e a matéria, Jesus Cristo completo.

Deus age em nós e através de nós; o nosso agir tem qualidade divina (Gal.2,20). Apresentar Cristo como garante de que não há tempos de ponto morto na vida sacerdotal seria uma impertinência em relação à materialidade como se de Cristo não fizesse parte Jesus, a parte humana sujeita. A sublimação dum serviço não deve dar-se à custa dos outros, como se o leigo em comunidade não pudesse participar do mais profundo da divindade. O chamamento sacerdotal e específico não deve desresponsabilizar o sacerdócio comum do povo de Deus; eles dão-se na complementaridade. “Eu sou aquele que está aqui para vós” (Ex 3,14). “Onde estiverem dois ou três no meu nome lá estou eu”(Mt 18,20). “O que fizerdes ao mais pequeno a mim o fazeis”(Mt 25,40).Jo 17,21) (Act 2,44; 4,32).

“O sacrifício que agrada a Deus”(Ef. 5,2) não é mortificação mas sim fidelidade à carne e ao espírito no respeito de Cristo e de Jesus que formam uma unidade de matéria e espírito. Estar em Cristo não significa só estar junto dele mas estar nele na terceira dimensão (pessoa) do amor. A força de Cristo jorra em Jesus de várias maneiras. Mais que “enviados de Cristo” estamos a fluir com ele na realização trinitária. Com o Paráclito somos todos enviados a transformar-nos a nós e ao mundo no Jesus Cristo (união de matéria e espírito, 2Cor.1,21).

O serviço sacerdotal terá de ser alargado para que a acção eclesial se concretize na multiplicidade das situações da vida. Também o diaconato da mulher se tornará uma realidade. A razão precisa de percorrer, por vezes, longos caminhos até que, por fim, vence!

O dom do sacerdócio e os diferentes dons são para a comunidade. O desleixo esconde-se facilmente sob o manto da vontade de Deus, como se ela não passasse pela vontade do Homem. Deus age no leigo, no secular e no padre em diferentes funções. O cristianismo não é uma estrada num só sentido. Nele há as mais diversas mansões!

António da Cunha Duarte Justo

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